Vision Landrat

Auf Entdeckungstour durch den Landkreis!

Wir sprechen mit Florian Wiedemann über die Schönheit, die Chancen und die Einzigartigkeit des Landkreises Bayreuth. Dabei hat der Landrat vor allem drei wichtige Themen auf seiner Agenda: Tourismus, Wirtschaft und Digitalisierung.

Florian Wiedemann

Herr Wiedemann, wie sehen Sie den Landkreis Bayreuth?

Bei uns im Landkreis Bayreuth gibt es wahnsinnig viel zu entdecken.
Allen bekannt sind natürlich touristische Klassiker wie die Fränkische Schweiz und das Fichtelgebirge. Diese beiden Gebiete sind große Anziehungspunkte. Allerdings ist es bei Weitem nicht so, dass der Landkreis Bayreuth sich ausschließlich über die Fränkische Schweiz und das Fichtelgebirge definieren muss. Es gibt noch viele andere Ecken, die es wert sind, entdeckt zu werden.

Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für den Landkreis Bayreuth – welche gibt es noch?

Wir möchten neben dem Thema Tourismus vor allem zeigen, dass der Landkreis Bayreuth auch ein attraktiver Wirtschaftsstandort sein kann. Deshalb befinden wir uns im stetigen Austausch mit Unternehmerinnen und Unternehmern aus dem Landkreis Bayreuth.  Einige haben sich dazu entschieden, ihr Business nicht mehr in der Stadt, sondern auf dem Land aufzuziehen – dafür gibt es ja Gründe. Und genau diese Gründe wollen wir beleuchten. Wir möchten besonders jungen Menschen zeigen, dass es sich lohnt, nach Schule, Ausbildung oder Studium hierzubleiben und sich etwas aufzubauen.

Welche Rolle spielt die Digitalisierung generell für den Landkreis Bayreuth?

Es ist eminent wichtig, dass wir digital Schritt halten. Schließlich kann für einen Großteil der Menschen das Leben auf dem Land nur dann reizvoll sein, wenn sie über einen anständigen Internetanschluss verfügen. Im heutigen Zeitalter laufen so viele Dinge online ab, dass wir es uns nicht erlauben können, hier die Beine hochzulegen und nichts zu tun. Speziell der jüngeren Generation müssen wir auch auf dem Land Highspeed bieten. Daher waren wir auch im vergangenen Jahr wieder fleißig und haben beim Breitbandausbau Druck gemacht. In Betzenstein ist der Startschuss erfolgt, nun werden wir quer über den Landkreis weitermachen und über 180 Kilometer lang Glasfaserkabel verlegen. Schließlich sollen unsere Landkreisbürgerinnen und -bürger genauso streamen oder onlinebanken können wie jemand, der in Berlin, Hamburg oder München lebt.

In Berlin, Hamburg oder München brauchen die Leute eigentlich gar keine Autos, weil die Verkehrsanbindungen rund um die Metropolen hervorragend sind. Was tun Sie im Landkreis Bayreuth, damit nicht jeder immer auf ein Auto angewiesen ist?

Uns ist völlig klar, dass wir mit einem großstädtischen Angebot nicht mithalten können. Das ist auch gar nicht unser Ziel. Wir möchten für unsere Landkreisbürgerinnen und Landkreisbürger im Rahmen unserer Möglichkeiten attraktive Alternativen zum eigenen Auto bieten – zum Beispiel mit unserem Bürgerbus oder dem Nahverkehrsformat 30-Minuten-Takt, das wir im vergangenen Jahr gestartet haben. Unseren Fahrrad-Fans empfehle ich in der Fränkischen Schweiz besonders den Radlbus – und unserer feiernden Gemeinde lege ich an den Wochenenden einen Anruf beim 50/50-Taxi ans Herz. Sie sehen also, dass wir eine breite Palette an Mobilitätsangeboten zur Verfügung haben. Wichtig ist uns, dass sich in diesem Angebot die 85-jährige Rentnerin genauso wiederfindet wie der 18-jährige Partylöwe. Ebenso wichtig: Wir müssen uns ständig weiterentwickeln und stets auf das Nutzerverhalten im Bereich der Mobilität reagieren. Stagnation können wir uns nicht leisten!

Warum ist denn eigentlich ein Leben auf dem Land so viel schöner als in der Großstadt?

Auf dem Land kennt man sich einfach. Es herrscht ein ganz anderer Umgangston. Für mich geht das schon los, wenn ich durch meinen Heimatort Muthmannsreuth laufe. Die Leute grüßen einen, haben immer ein Lächeln auf den Lippen, gehen freundlich auf einen zu. Großstädte dagegen sind von einer gewissen Anonymität durchzogen. Natürlich kann man sagen, dass hier und da dann mehr an Freizeitaktivitäten geboten wird. Das besondere Etwas, Identifikation, Zusammenhalt und echte Regionalität, erlebt man meines Erachtens am besten auf dem Land. Da muss man nur einmal in ein Wirtshaus bei uns im Landkreis gehen, um das zu beobachten.

Wenn Sie schon von Wirtshäusern sprechen – sind Sie eigentlich ein guter Esser?

Wenn ich Zeit dafür habe, dann auf jeden Fall (lacht).

Welche Rolle spielen eigentlich Gastronominnen und Gastronomen im Landkreis Bayreuth?

Die kulinarische Bandbreite ist im Landkreis Bayreuth wahnsinnig groß. Eine unserer Aufgaben ist es, die Vielfalt der Gaumenfreuden nicht nur abzubilden, sondern auch Lust auf einen Restaurant-, Café- oder Barbesuch zu machen. Mit unserem Gastronomieportal haben wir das bereits  getan, als die Gastronomen im Zuge der Corona-Pandemie stark betroffen waren und so online auf ihr Angebot aufmerksam machen konnten. Jetzt sind wir natürlich weiterhin gefordert und müssen zeigen, dass es bei uns quer durch den Landkreis kulinarische Köstlichkeiten zu entdecken gibt – sei es die einheimische, die eher rustikale, die ausländische oder auch die gehobene Küche. Es ist für jeden was geboten! Dabei begeistert mich, mit welcher Hingabe sich viele Gastronominnen und Gastronomen ihrem Job widmen. Es geht nicht einfach nur darum, mal schnell ein Essen oder ein Getränk zuzubereiten. Da geht es oft um regionales Handwerk auf höchstem Niveau. Ich selbst habe das am eigenen Leib erfahren, als ich in der Landwirtschaftsschule backen durfte.

Und zum Schluss – was ist eigentlich Ihre Vision für den Landkreis Bayreuth?

Mein Ziel ist es, den wunderschönen und vielfältigen Landkreis Bayreuth wirtschaftlich, touristisch und ökologisch weiterzuentwickeln. Politik braucht vor allem in der heutigen Zeit Transparenz, sie muss auch ein offenes Ohr für ihre Bürgerinnen und Bürger haben und ein starkes Miteinander leben. Dafür stehe  ich als Bayreuther Landrat!